Indoor Triathlon Aschersleben 2024 Teil 1

Für mich war der Trainingswinter in der Vergangenheit immer ein Graus. Früh dunkel, oft schlechtes Wetter, Kälte und für lange Zeit keine Wettkämpfe in Aussicht. Da fällt es schwer, sich Tag für Tag zum Training zu motivieren. Glücklicherweise gibt es engagierte und kreative Leute, die sich Gedanken machen, wie man diesen Jahresabschnitt kurzweiliger gestalten kann. Hierzu gehören die Sportfreunde des SV Lok Aschersleben, die mit ihrer Idee eines Indoor-Triathlons bereits im vergangenen Jahr einigen Athleten durch den Winter halfen.

Das Ballhaus in Aschersleben ist die optimale Location für einen Indoor-Triathlon. Hier hat man alles unter einem Dach – die Schwimmhalle sowie die Mehrzweckhalle, die mit ihrer Laufrunde sogar einige Höhenmeter aufzuweisen hat und in deren Mitte sich die Indoor Bikes aufstellen lassen.

Im vergangenen Jahr gab es zwei Wettkämpfe, in diesem Jahr soll es ein Wettkampf mehr sein und zudem erstmals eine Landesmeisterschaft im Indoor-Triathlon stattfinden.

Der Triathlon ist begehrt, recht schnell waren die 54 Startplätze für den Hauptwettkampf vergeben. Das Teilnehmerfeld wurde in drei Startwellen eingeteilt. Erst wenn eine Welle komplett fertig war, konnte die nächste Gruppe Starten. Der Modus war dreimal 300 Meter Schwimmen, 4 Kilometer Radfahren und 1,6 Kilometer Laufen. Zwischen diesen drei Durchgängen gab es 5 Minuten Pause, nachdem der/ die Letzte im Ziel war. Bevor es jedoch losging, gab es eine ausführliche Wettkampfeinweisung mit Besichtigung der gesamten Strecke – da konnte nichts mehr schiefgehen.

Das Schwimmen erfolgte im 25 Meter Becken mit jeweils 4 bzw. 5 Athleten pro Bahn. Das Tempo war von Beginn an hoch. Ich hatte Mühe, an den Füßen des Vordermannes zu bleiben. In der starken Startgruppe, stieg ich als einer der letzten aus dem Wasser. Dann ging es direkt von der Schwimmhalle durch den Eingangsbereich des Ballhauses – hier konnte es etwas rutschig werden, aber die Helfer waren fleißig am Wischen – rüber in die Mehrzweckhalle. Die Konkurrenz war schon ordentlich am Strampeln. Für mich ist das Radfahren auf den Indoor Bikes der härteste Teil. Man kurbelt wie ein Verrückter, aber der Kilometerstand will sich nicht so recht fortbewegen – und dann hat man noch im Hinterkopf, dass man das Ganze noch zweimal absolvieren muss. Zum Glück lenken die Musik und die Moderation etwas ab. Als ich noch 1,4 Kilometer zu fahren hatte, stieg der Führenden schon vom Rad. Nach und nach leerte sich der Radbereich. Auch hier wechselte ich als einer der Letzten auf die Laufstrecke. Elf Runden müssen gelaufen werden, was bedeutet, dass man ca. 40 Höhenmeter absolviert und sich die Beine außerdem von Rad- auf Laufbewegung umstellen müssen – alles zusammen schon eine extreme Situation. Kaum ist man im Ziel und hat gerade so durchgepustet, da kommt auch schon die Durchsage: „Noch drei Minuten bis zum nächsten Start.“ Also schnell wieder hoch in die Schwimmhalle. Im zweiten Durchgang konnte ich beim Schwimmen besser mithalten, was sich aber nicht in Zeit oder Platzierung ausschlug. Beim Radfahren mussten nun auch die Helfer mit den Wischern alles geben, denn durch die Einteiler wurde schon eine ordentliche Menge Wasser von der Schwimmhalle in die Mehrzweckhalle getragen – hinzu kommt noch der Schweiß…

Schließlich war ich am Ende dieser Runde ca. 20 Sekunden langsamer als zuvor. Im dritten Durchgang dann das gleiche Bild – keine Verbesserung in der Platzierung, wieder 20 Sekunden langsamer. Im Ziel ist man dann froh es geschafft zu haben. Zwischendurch fragt man sich immer wieder, warum man sich das antut, aber wenn es dann vorbei ist, freut sich dann doch auf die nächste Veranstaltung am 17.02.2024.

Eine wirklich schöne Veranstaltung die Michael Blankenburg und sein Team des SV Lok Aschersleben ins Leben gerufen haben – perfekt organisiert, mit vielen fleißigen Helfern und mit guter Verpflegung. Absolut empfehlenswert.#

Andreas