Es wurde das erhoffte Sportfest! Die Hölle von Q konnte auch im Corona-Jahr Hunderte Sportler und ebenso viele Zuschauer in Ditfurt, Thale, Quedlinburg und den Orten dazwischen begeistern. Die Mitteldistanz brachte Favoritensiege bei den Männern und Überraschungen bei den Frauen. Die Hölle Special für Menschen mit geistiger Behinderung bot ebenso jede Menge Höchstleistungen und strahlende Gesichter.
Mitteldistanz
Vorne knackten die Profis die Streckenrekorde bei Männern und Frauen – hinten freuten sich die Altersklassenathleten über die gutgelaunten Helfer und die ausgelassene Stimmung an der Strecke. Im stark besetzten Einzelfeld der Männer kam es zum erwarteten Kampf zwischen den routinierten Profis und den ambitionierten Nachwuchskräften aus dem Team Vorfreude. Platz eins bis drei ging an die Erfahrung, Platz vier bis sieben an die kommenden Stars der Szene. Den Sieg 2020 holte Patrick Dirksmeier, Mitteldistanz Europameister von 2017, mit neuem Streckenrekord von 4:06:55. Im folgte mit fast 5 Minuten Abstand Marc Dülsen, der wiederum Christian Kramer um gute 4 Minuten hinter sich ließ. In diesem Topbesetzten Männerfeld kam Tom Holzmann mit einer Minute Abstand auf den vierten Platz, dicht gefolgt vom fünften Willy Hirsch und sechsten Nico Margraf. Gemeinsam standen die drei Talente Holzmann, Hirsch und Margraf damit zu Recht im „Team Vorfreude“ des Veranstalters Mark Hörstermann. Von allen dreien ist vermutlich noch viel zu hören in Zukunft – hoffentlich auch bei der Hölle von Q!
Im Fraueneinzel wurde es ein sehr knappes Rennen zwischen den favorisierten drei Vorjahressiegerinnen – allerdings nicht um die ersten Plätze, sondern um die Platzierungen 7 – 9. Hier lag Vorjahressiegerin Nicole Bretting nur drei Sekunden vor Monika Keunecke, Gewinnerin von 2018, und weitere 14 Sekunden vor der Premierensiegerin von 2017, Christine Wisniewski. Fast eine halbe Stunde vor ihnen hat jedoch – im neuen Streckenrekord von 5:00:49 Stunden – Dörte Zimmermann die Ziellinie überschritten. Die 5-Stunden-Grenze hat sie sich vermutlich für das nächste Jahr aufgehoben. Zweite wurde Marie Elisabeth Alert, gefolgt von einer weiteren Mitfavoritin, Manu Süß.
Bei den Staffeln gab es eine bunte Mischung bekannter und neuer Gesichter. Die Frauenstaffel entschied wieder das Team von Fachwerk Quedlinburg für sich. Sie konnten michel Ingenieure/Sport Praxis Michel deutlich hinter sich lassen. Diese wiederum hatten einen guten Abstand vor den Drittplatzierten La Onda/SBB. Ebenfalls keine Überraschung: der Sieg von sportkammerad.de bei den Männerteams. La Onda/SBB wurde hier Zweiter, gefolgt von der 3. Staffel von H&M Autoservice. Das Team der Quedlinburger Autoschrauber schaffte es dabei nach mehreren Holzmedaillen für vierte Plätze erstmals einen der begehrten Holzpokale in den Händen zu halten. Die gemischten Staffeln wurden von den Trimagos aus Magdeburg gewonnen, nur knapp allerdings vor der für Jerx Recycling gestarteten Zweierstaffel. Dritter hier das Team der Stadtwerke Quedlinburg.
Insgesamt kamen 78 Staffeln und im Einzel 169 Männer und 34 Frauen bei der Mitteldistanz ins Ziel. Größten Respekt dabei an Reinhard Sippel, Jahrgang 1948, der die ganze Distanz absolvierte und dabei deutlich jüngere Sportsfreunde hinter sich lassen konnte. Triathlon ist hart, manche Sportler sind härter.
Großer Sport auch auf kurzer Strecke
Teilnehmer der Hölle Special überzeugen ebenfalls mit großartiger Leistung
Die Teilnehmer der Hölle Special schenkten sich sportlich gesehen ebenfalls nichts. Auf der neuen Streckenführung von Ditfurt direkt bis vor das Rathaus der Welterbestadt wurden sie von zahlreichen Fans am Wegesrand angefeuert und ins Ziel getrieben.
Bei den Frauen konnte sich Vorjahreszweite Mandy Bauer aus Leuna auf den ersten Platz verbessern. Zweite wurde Peggy Espe von der Diakonie Halberstadt, 2019 war sie noch Vierte. Auf Platz drei: Stephanie Klamke von der Lebenshilfe des Harzkreises Quedlinburg. Bei den Männern ließen die Vertreter von der mitorganisierenden Evangelischen Stiftung Neinstedt nichts anbrennen und belegte mit Christian Mau, Maik Meyer und Toni Günther die Plätze 1-3.
Die Männer Staffel entschied die Sine-Cura-Schule für sich, gefolgt von Team 1 und 2 der Lebenshilfe Brandenburg-Potsdam. Bei den Teams der Frauen freute sich die Lebenshilfe des Harzkreises über Platz eins und zwei, die Kollegen der LH Brandenburg-Potsdam kamen auf den dritten Platz. Die gemischten Staffeln waren wiederum fest in der Hand der Evangelischen Stiftung, die das gesamte Podium für sich beanspruchte.
Bei der Hölle Special gab es zudem erstmals sogenannte Unified Staffeln aus Sportlern mit und ohne geistige Behinderung. Die ersten beiden Plätze belegte die Lebenshilfe Brandenburg-Potsdam, die Lebenshilfe des Harzkreises Quedlinburg wurde Dritte.
Bei diesem Wettbewerb haben insgesamt 110 Sportler an der Startlinie gestanden. Bemerkenswert: alle konnten die Strecke aus 150 Meter Schwimmen, 5 km Radfahren und 2 km Laufen in unter einer Stunde absolvieren, die besten Zeiten lagen sogar unter einer halben Stunde. Vielen Besuchern war die Bewunderung für diese Leistungen anzusehen.
Die Hölle von Q Mitteldistanz und die Hölle Special wurde nur möglich durch die Hilfe vieler Freiwilliger und die Unterstützung durch zahlreiche Sponsoren. Ein besonderer Dank an alle Partner, die ihre Startplätze für eine Versteigerung bereitgestellt haben. So sind über 2000 € für soziale Projekte entlang der Strecke gesammelt worden. Nach einer wohlverdienten Pause für alle Beteiligten beginnen schon bald die Vorbereitungen für die nächste Hölle Anfang September 2021. Mehr Infos und die Ergebnislisten unter www.hoelle-von-q.de
Bericht und Fotos: Mark Hörstermann und Wenke Decker